Gewürze – sind oft weit mehr als nur Geschmacksveredeler

Unter Gewürzen versteht man Pflanzenauszüge, die dank ihrer natürlichen Geschmacks- und Geruchsstoffe als Würzmittel oder Geschmacksverbesserer genutzt werden. Gewürze aus fernen Ländern spielen schon seit Jahrtausenden eine wichtige wirtschaftliche, wie politische Rolle auf den Weltmärkten. Sie waren jeher ein kostbares Gut und Anlass für Eroberungs- und Entdeckungsreisen. Sie dienten im Mittelalter nicht nur der Veredelung von Speisen, sondern wurden auch als Konservierungsstoff oder Grundlage für Arzneimittel verwendet.

Durch die Globalisierung hat die Vielfalt der exotischen Gewürze auch in unseren Haushalten Einzug gehalten. Heute sind sie kein Luxusgegenstand mehr, sie sind quasi in aller Munde. Das am stärksten verwendete Gewürz in Deutschland ist Pfeffer, er macht ein Drittel des gesamten Gewürzimportes aus.

Weitere beliebte Gewürze in deutschen Küchen sind Paprika, Zimt, Muskat, Chili, Kümmel und Curry. Wobei Currypulver kein eigentliches Gewürz, sondern eine Gewürzmischung ist, die unter anderem aus Pfeffer, Gelbwurz, Koriander und Kreuzkümmel besteht.

Gewürze betören aber nicht nur durch ihren guten Geschmack unseren Gaumen, sondern auch durch ihre ätherischen Öle unsere Nase. Heute sind ätherische Öle aus der Parfümwelt nicht mehr wegzudenken. Sie werden zudem zu Räucherwerk oder Duft-Potpourri verarbeitet. Räucherwerk wird meist in Form von Räucherstäbchen, Räucherkegeln oder Räuchermischungen angeboten. Durch das Verbrennen werden wohlriechende ätherische Öle freigesetzt und betören unsere Nase.
Gewürze betören durch Geschmack und Geruch

Gewürze betören durch Geschmack und Geruch

Hier findet beispielsweise die Tonkabohne ihren Einsatz, da sie als Gewürzmittel leider meist verkannt wird. Tonkabohnen sind die Samen des tropischen Tonkabaumes, der seinen Ursprung in Venezuela hat. Aus dem ätherischen Öl der Bohne wird das Cumarin gewonnen.

Cumarin ist ein Pflanzeninhaltsstoff mit vanilleähnlichem süßem, kräuterartigem Duft, der gern in der Parfumentwicklung verwendet wird. Enthalten ist Cumarin auch in Waldmeister und verschiedenen Zimtsorten. Die Tonkabohne wird gern anstelle der Bittermandel verwendet und ergibt eine angenehme und überraschende Alternative zur Vanille.

Gerade die arabischen oder indischen Gewürze haben einen intensiven Duft und exotischen Geschmack. So werden Sie auch bei der Veredelung von Tabak herangezogen. Besonders der Tabak der Wasserpfeife setzt aromatische Öle frei, da das glühende Kohlestück die Öle verdampfen lässt, statt sie zu verbrennen. Die meisten Schadstoffe verbleiben jedoch im Wasser.

Den Gewürzen wird überdies eine heilende Wirkung nachgesagt. In der Volksheilkunde haben sie heute ihren festen Platz und gerade die Naturheilkunde schwört auf ihren Einsatz. Ob in Cremes, Tiegeln oder Kräutertees, oft sind Gewürze ein wichtiger Bestandteil der Zutatenliste. Ayurveda, die traditionelle indische Heilkunst, nutzt schon lange ihre heilende Kraft. Gewürze wirken antibakteriell, schmerzstillend, oder auch verdauungsfördernd.

Auch im heutigen Zeitalter der künstlichen Geschmacksverstärker, sind Gewürze durch ihren Geschmack, Duft und ihre medizinische Wirkung nicht zu ersetzen.

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